Jeder Reiter ein eigenes Unternehmen

Der direkte Kampf gegen die besten Reiter der Welt sei wichtig. «Wir haben zwar zwei, drei Spitzenleute, aber das reicht noch nicht, dauerhaft vorne mitzumischen», weiss Kistler. Als Equipenchef versuche er, langfristig diese Situation zu verbessern, was aber nicht einfach sei. Denn jeder Reiter sei ein eigenes Unternehmen, müsse Pferde und Sponsoren suchen, Reisen organisieren. «Ich kann helfen, rede mit Pferdebesitzern, stelle Kontakte her, kann manchmal ein Türchen aufmachen, viel mehr liegt aber nicht drin», sagt Kistler.

«An der Spitze sind wir gut aufgestellt betont er, «mit Steve Guerdat und Pius Schwizer.» Dahinter sei die Basis gegenüber dem vergangenen Jahr doch breiter geworden: Martin Fuchs, Niklaus Rutschi, André Jufer, Marie Etter, seien nur einige Kadidaten: «Die Konkurrenz ist deutlich stärker geworden.»

«Guerdat ist ein Geschenk für die Schweiz»

«Ich glaube an den Teamspirit», betont Kistler. Und setzt dabei auch auf den Olympiasieger als Leader. «Guerdat ist ein Geschenk für die Schweiz, sehr ehrgeizig, hilft bei den Nationenpreisen allen Kollegen mit und will an die Weltspitze mit dem Team.» Längst vorbei seien die Zeiten der Saufgelage. Alle Reiter seien disziplinierte Sportler: «Konflikte sprechen sie offen an.» Kistler nimmt die Weltrangliste als einen Massstab, macht aber Ausnahmen, wenn ein Reiter nur ein gutes Pferd hat, wie Rutschi. Unternehmer Kistler, der nicht aus dem Reitsport kommt, ist verantwortlich, aber er hat mit Thomas Fuchs als Trainer einen Fachmann zu Seite. «Ich hatte ein hartes Lehrjahr», sagt Kistler: «Aber ich bin zuversichtlich, wir sind in Rio dabei.»

(bz Basellandschaftliche Zeitung)